Harmonium reist zu den Esten
Grossmueti wollte mir das Harmonium schon immer geben, wenn es mal gestorben sei. Grossmueti lebt zum Glück zwar noch, das Harmonium habe…
Kommentar am 18. November 2025: Gestern wollte ich mir auf Substack einen Account einrichten. Beim Anmelden kam jedoch die Meldung, diese E-Mail Adresse sei bereits in Gebrauch. Der Account war jedoch, so dachte ich, leer. Heute fand ich zu meinem Erstaunen unter den Entwürfen diesen angefangenen Post aus dem Jahr 2015.
Grossmueti wollte mir das Harmonium schon immer geben, wenn es mal gestorben sei. Grossmueti lebt zum Glück zwar noch, das Harmonium habe ich aber trotzdem bereits bekommen und bin — ich muss selber schmunzeln — sehr stolz darauf. Einen grossen monetären Wert hat es wohl nicht, wohl maximal so um die 1000 CHF. Für mich hat es aber einen grossen emotionalen Wert. Es ist eng mit all den schönen Kindheitserinnerungen in der Kalchmatt verbunden.
Ende Juli 2015 habe ich hier in Estland einen Ford Transit gemietet, bin damit in die Schweiz gefahren und habe das Harmonium dort eingeladen, zusammen mit anderen Sachen von Grossmueti. Die Transportreise war extrem anstrengend aber auch sehr spannend und bereichernd.

Auf der Fahrt in die Schweiz, nahm ich ein paar Mal “Autostöppler” mit, die sind besser als Kafi und haben sehr spannende Geschichten zu erzählen. Die zwei Jungs aus Lithauen (oben im Bild) sind aus Überzeugung Hausbesetzer, Stöppler, Abfallesser (und/oder Veganer) und politische Aktivisten. Kaum auf einer Autobahnraststätte angekommen, hatten sie auch schon einen ganzen Kochtopf voller Buffetresten organisiert, welche sie gemütlich auf ihrem Gaskocher wärmten, während ich ein gekauftes, halbgutes Sandwich aus seiner Plastikverpackung befreite.
Das war es dann auch schon mit dem Entwurf. Lustig. An dieser Stelle kann noch angemerkt werden, dass das Grossmueti nun schon eine Weile nicht mehr lebt, dass das Harmonium jetzt in meinem Büro in Tallinn steht und dass diese Road Trips mit Dänu zu einer wunderbaren Tradition wurden.
Der Zufall will es, dass eben dieser Dänu auch die Person ist, die das Harmonium in seiner bisherigen Zeit in Tallinn am schönsten hat erklingen lassen.





